Durch Herrn Stratenschulte vom Stadtmuseum Dresden erfuhren wir von dem alten Haus.
Das interessierte uns für unsere Projektarbeit über Wohnkultur der letzten 100 Jahre in Dresden.
Herr Müller, der Erbe des Anwesens, war gleich bereit, uns am 08. Juni
2009, nachmittags, zu empfangen. Frau Puschmann, Frau Rudolph, Herr
Schilling und Herr Dr. Thomas nahmen diesen Termin wahr.
Herr Müller berichtete über die Familiengeschichte des Hauses, das 1890
gebaut wurde von seinem Ur – Ur – Großvater und bis 2002 von der
Familie durchgängig bewohnt war. Der Name „Boden-Haus“ stammt vom Maler
und Lehrer Woldemar Boden.
Seine Bilder schmücken noch heute die
Wände und seine Zeichen- und Malutensilien sind in Schränken und
Fächern zu finden.
Die Wohnung der Familie in der 1. Etage umfasst 72 m² und ist
gegliedert in Küche, Bad (1940 eingebaut), einem „roten“ Zimmer, einem
Wohnzimmer und Schlafzimmer. In allen Räumen ist der Zustand von vor
100 Jahren weitgehend zu erkennen und erhalten wie Tapeten, Möbel,
Waschtisch, Bücher, Haushaltwäsche, Kleidung und Küchengeräte.
Die Toilette befindet sich noch
heute eine halbe Treppe tiefer und ist über das Treppenhaus erreichbar.
In Nebenräumen, z. B. dem Keller, standen Einweckgläser und
Gerätschaften zum Einwecken und Entsaften in den Regalen. Im
Seitengebäude fanden wir unter anderem eine alte Wäschemangel, die noch
voll funktionsfähig ist. Auf dem Boden sind noch viele Utensilien und
Werkzeuge vorrätig, die noch manche Auskunft über die Bewohner und ihre
Lebensgewohnheiten vermitteln.
Für die Erben des Hauses bedeutet das viel Arbeit, alles zu
ordnen und zu erfassen. Sie wollen diesen Besitz mit Traditionen
mehrerer Generationen erhalten und pflegen. Hoffentlich findet sich
dafür noch professionelle museale Unterstützung.
Für uns als Forschungsgruppe war diese Begegnung sehr
interessant und aufschlussreich für die Betrachtung der Wohnkultur der
vergangenen einhundert Jahre.
Wir bedanken uns bei Herrn Müller für seine bereitwillige Führung durch das Haus und seine Informationen.