Dresden
Virtuelles Europäisches Kulturzentrum
- Europäische Studie zur Alltagskultur -
Intergenerationelle Aktivitäten
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Projekt im Jugendhaus "Schieferburg"
Projekt im Jugendhaus "Schieferburg"
Das Kinder- und Jugendhaus im Osten Dresdens gelegen, ist Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche aus den umliegenden Wohnbauten. Hier können sie nach der Schule und in den Ferien ihre Freizeit verbringen, sich mit anderen treffen und austauschen.
Diese Gelegenheit nutzend, traten wir als Seniorenakademie zur Realisierung unseres VECU-Projektes mit den Mitarbeitern in Kontakt und konnten für einen Nachmittag in den Winterferien (9.2.2010) eine Aktion zur Vorstellung von Spielen und technischen Innovationen der Vergangenheit planen.
"Früher gab's kein Handy. Oh, mein Gott, wie haben die denn überlebt? - Lasst euch in die Welt der Technik jenseits von Handy und Internet entführen!"
In der Vorbereitung hatten alle VECU-Projektteilnehmer Materialien und Geräte gesammelt oder besorgt, so dass wir mit einer ansehnlichen Auswahl aufwarten konnten.

So konnten sich die Kinder an der Schreibmaschine ausprobieren,
bekamen, die Funktionen einer mechanischen Addiermaschine und eines Rechenstabes gezeigt,
konnten Musik vom "Band" und aus dem Röhrenradio hören,
sich mittels "Büchsentelefon" verständigen und
gewaltige Fernmeldevermittlungsrelais bewundern.

Auch für Spielmöglichkeiten war gesorgt durch so einfache Spiele wie
"Name, Stadt, Land",
Legespiele,
ein "Huppekästel" was auf dem Fußboden mittels Kreide aufgezeichnet wurde.
Ältere Kinder und auch Jugendliche zeigten kaum Interesse an den Angeboten. Sie kamen einmal zumeist in kleineren Grüppchen durch, versuchten dieses oder jenes, hatten jedoch nicht die Geduld es in der angebotenen Komplexität zu erfassen - vielleicht "fürchteten" sie entweder eine pädagogische Absicht hinter dieser Aktion und davon hatten sie ja in der Schule genug oder genierten sich Gleichaltrigen gegenüber, sich mit so etwas "uncoolen" zu befassen.

Grundsätzlich ist als Ergebnis festzustellen, dass das Heranführen der Kinder an ein "Generationengedächtnis" über die natürliche Gabe der Neugier möglich ist, die jedoch mit wachsender Jugendlichkeit zurück geht. Der Beginn solcher Aktionen ist daher am besten im ausgehenden Kindergartenalter und bis zur Beendigung der Grundschulzeit anzusetzen. Hier besteht die Chance, Interessen zu entwickeln. Ansonsten scheint die Auseinandersetzung über die Familiengeschichte und damit auch über die materiellen Umstände erst entweder durch berufliche Arbeit, insbesondere eines Studiums, oder im späteren Erwachsenenalter mit eigenen Kindern und am Lebensende der eigenen Eltern oder Großeltern möglich zu sein.